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  • Blick vom Maryland Heights Trail auf Harpers Ferry, West Virginia
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    Harpers Ferry: Bedeutsame Geschichte und wunderschöne Natur

  • Spaziergang durch die Innenstadt von Shepherdstown, West Virginia
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    Shepherdstown and Charles Town: Kleinstadtidylle und historische Highlights

  • Der gleichnamige Wasserfall im Blackwater Falls State Park in West Virginia
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    National Forests, State Parks und Abenteuer rund um Davis

  • Wanderung durch die Spruce Knob-Seneca Rocks National Recreation Area in West Virginia
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    Seneca Rocks: Luxus pur vor atemberaubender Bergkulisse

  • Ausblick von der New River Gorge Bridge in West Virginia
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    New River Gorge-Nationalpark und New River Gorge Preserve: Der jüngste Nationalpark der USA

Aussichtspunkt in der Dolly Sods Wilderness in West Virginia
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Roadtrip durch West Virginia: Himmlische Outdoor-Abenteuer

Von Kevin Navitskas

  • Entfernung:
    777 km
  • Vorgeschlagener Zeitrahmen:
    1-2 Wochen

Historische Stätten, unberührte Natur und überraschende Sehenswürdigkeiten, wie es sie sonst nirgends gibt

In West Virginia findet ihr nicht nur den jüngsten Nationalpark der USA, sondern auch 35 State Parks und Dutzende Wald- und Naturschutzgebiete – perfekte Bedingungen also, um auf einem Roadtrip die unberührte Natur und die bezaubernden kleinen Ortschaften des Bundesstaats zu erkunden. Aber nicht nur Naturfreunde, auch Geschichtsinteressierte kommen hier voll auf ihre Kosten, denn aufgrund der strategischen Lage war West Virginia einer der Hauptschauplätze des Amerikanischen Bürgerkriegs. Diese Geschichte wird ihr an Hunderten von historischen Stätten nacherzählt, die über den gesamten Bundesstaat verteilt sind. Je nachdem, von wo ihr anreist, sind der Washington Dulles International Airport (IAD), der Ronald Reagan Washington National Airport (DCA) in der Nähe von Washington D.C. oder der Baltimore/Washington International Thurgood Marshall Airport (BWI) bei Baltimore, Maryland, gute Ausgangspunkte für euer Abenteuer. Von jedem dieser Flughäfen aus erreicht ihr mit dem Mietwagen innerhalb etwa einer Stunde euer erstes Ziel: Harpers Ferry.

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Blick vom Maryland Heights Trail auf Harpers Ferry, West Virginia
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Harpers Ferry: Bedeutsame Geschichte und wunderschöne Natur

Euer Roadtrip startet an einem Ort, den kein geringerer als Thomas Jefferson, der dritte Präsident der USA, einst als eine der atemberaubensten Naturlandschaften beschrieb. Allein diese sei eine Reise über den Atlantik wert – so lautete seine Aussage. Harpers Ferry liegt pittoresk am Zusammenfluss des Potomac River und des Shenandoah River, wo West Virginia, Maryland und Virginia aufeinandertreffen. Die beste Aussicht auf die spektakuläre Natur bietet sich vom östlichsten Zipfel des Bundesstaats aus, besser bekannt als „The Point“. Hier könnt ihr den Blick in aller Ruhe über die Flüsse und die nahegelegenen Blue Ridge Mountains schweifen lassen. Am anderen Ufer des Potomac River – den ihr dank einer Fußgängerbrücke trockenen Fußes überqueren könnt – starten gleich mehrere Wanderwege. Sie alle führen hinauf zum Maryland Heights Overlook, der eine wundervolle Aussicht auf die historische Altstadt von Harpers Ferry und das Umland bietet. Ein Teil der insgesamt 35 km langen Wanderwege gehört zum Appalachian Trail – die perfekte Gelegenheit, um zumindest ein Stückchen dieses legendären Fernwanderwegs zu erkunden. Wenn ihr danach noch Energie habt, bieten sich die Flüsse für Wasseraktivitäten wie Angeln, Kajaktouren, Wildwasser-Rafting oder Tubing an.

Während des Amerikanischen Bürgerkriegs fanden hier drei große Schlachten statt und die Gegend wechselte im Laufe des Krieges zwischen den Nord- und Südstaaten insgesamt achtmal die Seiten. Trotz der Kämpfe ist glücklicherweise gut ein Drittel der ursprünglichen Altstadt erhalten geblieben und steht heute unter Denkmalschutz. Der Harpers Ferry National Historical Park umfasst ganze 1.620 ha, zu denen neben der Stadt selbst auch Gebiete in Virginia und Maryland gehören. Viele der aus dem 19. Jahrhundert stammenden Gebäude wurden sorgfältig restauriert und beherbergen heute Museen – andere sind hingegen einfach ein bildhübscher Anblick. Eine der berühmtesten historischen Stätten ist John Brown’s Fort. Das einstige Waffenlager wurde im Jahr 1848 erbaut und erlangte 1859 Berühmtheit, als sich Brown und eine Handvoll Sklavereigegner hier verschanzten, um Waffen zu stehlen, mit denen sie einen Sklavenaufstand anzetteln wollten.

20 km
0,5 Stunden mit dem Auto
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Spaziergang durch die Innenstadt von Shepherdstown, West Virginia
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Shepherdstown and Charles Town: Kleinstadtidylle und historische Highlights

Von Harpers Ferry aus gelangt ihr nach einem kurzen Stück den Potomac River hinauf zum nächsten Zwischenstopp: Shepherdstown, die älteste Stadt des Bundesstaats, wurde im Jahr 1762 gegründet und ist dementsprechend reich an historischen Sehenswürdigkeiten. Gleich 14 Orte haben es ins National Register of Historic Places geschafft. Die meisten davon findet ihr im Shepherdstown Historic District zwischen der German Street und der High Street. Hier erwarten euch nicht nur bildschöne, 300 Jahre alte Häuser, in denen heute Geschäfte, Restaurants und Hotels untergebracht sind, sondern auch das Shepherdstown Museum, das die 32 Zimmer des historischen Entler Hotel mit sehenswerten Exponaten füllt. Die Stadt hat unübersehbare deutsche Wurzeln, die nirgends besser (und köstlicher) zur Geltung kommen als in der Bavarian Inn Resort & Brewing Company, wo preisgekrönte hausgemachte Spezialitäten und Biere nach bayerischer Art serviert werden. Nur 5 km nördlich der Stadt fand die Schlacht am Antietam statt, die als blutigster Tag der amerikanischen Geschichte gilt. Am Antietam National Battlefield wird umfassend an das damalige Geschehen erinnert. Viele der an diesem Tag auf Unions- und Konföderiertenseite gefallenen Soldaten liegen auf dem Elmwood Cemetery in Shepherdstown begraben – und einige Einheimische glauben fest daran, dass ihre Geister noch immer nicht zur Ruhe gekommen sind. Kein Wunder, dass zahlreiche Gespenstersichtungen dem Ort den Ruf einer der aktivsten Spukstädte in den USA eingetragen haben.

Als nächstes fahrt ihr auf der State Route 230 und der County Road 17 gen Süden und erreicht nach kurzer Zeit Charles Town. George Washington, der erste Präsident der USA, spielt in der Geschichte dieser Stadt eine wichtige Rolle: Sie trägt den Namen seines jüngsten Bruders Charles, während die zentrale George Street nach dem Präsidenten selbst benannt wurde. In der historischen Innenstadt, die von Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert geprägt ist, befanden sich einst sechs Gebäude im Besitz der Familie Washington. Besucht hier unbedingt auch das Jefferson County Museum, in dem Exponate zur Geschichte der amerikanischen Ureinwohner und zum Amerikanischen Bürgerkrieg zu sehen sind, sowie das Old Opera House, das zu den ältesten aktiven Theatern im Bundesstaat zählt und bis heute Musicals im Broadway-Stil sowie Theaterstücke und Konzerte auf die Bühne bringt. Auf einem der Anwesen, die früher der Familie Washington gehörten, heißt euch heute das gehobene Hillbrook Inn and Spa willkommen. Romantisch im Grünen gelegen ist es der perfekte Rückzugsort, um die Seele baumeln zu lassen. Wenn ihr genug Energie getankt habt, stattet dem nahegelegenen Cool Spring Nature Preserve einen Besuch ab. In seinen Wäldern und Marschlandschaften könnt ihr wunderbar Vögel beobachten. Falls ihr lieber euer Glück auf die Probe stellen wollt, seid ihr im Hollywood Casino at Charles Town Races genau richtig. In diesem Resorthotel, das genau so auch in Las Vegas stehen könnte, hat die Langeweile keine Chance – dafür sorgen Auftritte namhafter Stars, preisgekrönte Restaurants und eine Pferderennstrecke, auf der an drei Abenden pro Woche Pferderennen stattfinden.

Weitere Informationen
193 km
2,25 Stunden mit dem Auto
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Der gleichnamige Wasserfall im Blackwater Falls State Park in West Virginia
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National Forests, State Parks und Abenteuer rund um Davis

Auf der Fahrt von Charles Town nach Davis durchquert ihr auf Bundes- und Landstraßen die dichten Wälder im Osten von West Virginia und kommt an der nördlichen Spitze von Virginia vorbei. Plant unbedingt einen Zwischenstopp am Bear Rocks Preserve ein, denn hier bietet sich von den Sandsteinfelsen aus ein atemberaubender Panoramablick über den Potomac River und das umliegende Plateau. Anschließend fahrt ihr auf der Route 75 tiefer in den Monongahela National Forest hinein, bis ihr Dolly Sods, eines der acht Wildnisgebiete in diesem Wald, erreicht. Hier könnt ihr euch auf 19 offiziellen Wanderwegen mit insgesamt 76 km Länge mehr als nur die Beine vertreten. Der Red Creek Trail bringt euch zum spektakulären Aussichtspunkt Lion’s Head Rock. Besonders im Frühling oder zur Laubverfärbung sorgt dieser für unvergessliche Momente.

Von hier aus ist es nur noch rund eine halbe Stunde Fahrzeit in Richtung Norden bis nach Davis, der höchstgelegenen Stadt im Bundesstaat. Davis zeichnet sich durch seine Mountainbike-Trails aus. Außerdem gibt es in direkter Nähe gleich mehrere State Parks, Tier- und Waldschutzgebiete sowie ein Wintersportgebiet. In der hübschen Innenstadt erwarten euch vielfältige Geschäfte, Restaurants und historische Gebäude, die zu Unterkünften für Gäste umgewandelt wurden. So wurde das Bright Morning Inn – heute ein beliebtes B&B – 1896 als Behausung für Holzfäller erbaut.

Aus dem Stadtzentrum von Davis braucht ihr mit dem Auto gerade einmal fünf Minuten zum Blackwater Falls State Park. Hier führt euch der Blackwater Trail Boardwalk direkt ins Herz des Parks und zu den namensgebenden Blackwater Falls, wo sich das Wasser in spektakulären Kaskaden in den zerklüfteten Blackwater Canyon ergießt. Natürliche Gerbsäure verleiht dem Wasser eine beinahe schwarze Farbe – ein wirklich einmaliger Anblick. Der Park bietet außerdem hervorragende Angelmöglichkeiten, zahlreiche Unterkünfte und ein insgesamt 33 km langes Netz von Wanderwegen, die sich im Winter in traumhaft schöne Langlaufloipen verwandeln. Ihr könnt euch an Wasserfällen nicht sattsehen? Kein Problem, es gibt im Park noch zahlreiche kleinere Wasserfälle zu entdecken, zum Beispiel die Elakala Falls. Diese vier aufeinanderfolgenden Fälle ergießen sich über einen kleinen Seitenarm ebenfalls in den Blackwater Canyon. Ihr erreicht sie über den kurzen Elakala Falls Trail.

50 km
0,75 Stunden mit dem Auto
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Wanderung durch die Spruce Knob-Seneca Rocks National Recreation Area in West Virginia
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Seneca Rocks: Luxus pur vor atemberaubender Bergkulisse

Im Anschluss fahrt ihr auf der State Route 32 und der U.S. Route 33 ein Stückchen in Richtung Süden, bis ihr euer nächstes Ziel erreicht: Seneca Rocks. Zahlreiche Gebäude in der sehenswerten Innenstadt sind im National Register of Historic Places verzeichnet, darunter die Sites Homestead, ein Blockhaus aus dem Jahr 1839, und die Boggs Mill, eine 1830 erbaute Getreidemühle. In der umliegenden Spruce Knob-Seneca Rocks National Recreation Area befindet sich auch die berühmteste Sehenswürdigkeit der Gegend: die Seneca Rocks, die der Stadt ihren Namen verliehen haben. Die unverwechselbaren, steil aufragenden Felskämme, die sich bis zu einer Höhe von 275 m über dem Potomac River erheben, sind ein unvergesslicher Anblick. Nicht verwunderlich, dass die ganze Gegend mit 375 kartierten Kletterrouten ein Traumziel für Kletterer und Bergsteiger ist. Einige der spektakulärsten Gipfel, darunter der beliebte Seneca Rocks South Peak, sind nur im Rahmen einer Klettertour zu erreichen. Im Ort findet ihr zahlreiche Anbieter, die euch mit der nötigen Ausrüstung und allen wichtigen Informationen versorgen – oder ihr lasst euch gleich von einem erfahrenen Guide zum Gipfel führen.

Auf dem Weg zum nächsten Etappenziel solltet ihr einen Zwischenstopp im Snowshoe Mountain Resort einplanen. Wie der Name nahelegt, bietet das Resort in den Wintermonaten hervorragende Möglichkeiten, im Schnee aktiv zu werden. Aber auch in den warmen Monaten gibt es viel zu erleben, von entspannten Golfpartien über actionreiche Off-Road-, Rad- oder Segway-Touren bis hin zu Ausritten zu Pferd und Badespaß am See. Und wenn ihr es lieber ganz ruhig angehen lassen wollt, könnt ihr dem Spa-Bereich des Resorts einen Besuch abstatten oder an einem Yogakurs teilnehmen. Zurück auf der State Route 92 solltet ihr die Augen offenhalten – vielleicht erspäht ihr ja die gewaltige Schüssel des Green Bank Observatory. In diesem astronomischen Observatorium könnt ihr das weltweit größte vollständig steuerbare Radioteleskop bewundern. Im angeschlossenen Infocenter werden nicht nur geführte Touren angeboten, sondern auch ganzjährig Partys und Events veranstaltet. Vom Observatorium sind es noch etwa 90 Minuten Fahrzeit bis zu eurem nächsten Ziel: Das luxuriöse Greenbrier Resort umfasst sagenhafte 710 Gästezimmer, 20 Restaurants und Lounges, 36 Geschäfte und sogar ein Casino. Außerdem stehen euch hier mehr als 55 Indoor- und Outdoor-Aktivitäten offen. Eine Partie Golf auf einem der drei international anerkannten Golfplätze ist da nur der Anfang. Wenn ihr erst einmal die imposanten Räumlichkeiten gesehen habt, fällt es nicht mehr schwer, zu glauben, dass hier bereits 26 US-Präsidenten eingekehrt sind. Mehr über diese Stippvisiten erfahrt ihr vor Ort im Presidents’ Cottage Museum.

Weitere Informationen
97 km
1,5 Stunden mit dem Auto
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Ausblick von der New River Gorge Bridge in West Virginia
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New River Gorge-Nationalpark und New River Gorge Preserve: Der jüngste Nationalpark der USA

Nachdem ihr euch im The Greenbrier so richtig verwöhnen lassen konntet, steht die letzte Etappe eures Roadtrips an. Ihr fahrt in Richtung Nordwesten durch den „Mountain State“ und erreicht nach etwas mehr als einer Stunde Fahrt den New River Gorge-Nationalpark. Der Park und das dazugehörige Schutzgebiet New River Gorge Preserve erstrecken sich über mehr als 28.328 ha und bieten jede erdenkliche Art von Outdoor-Aktivität. Hier findet ihr einige der landesweit besten Rafting-Strecken und Kletterrouten. Ihr könnt dem Flusslauf bis zu 85 km folgen, euch auf sage und schreibe 1.400 anerkannten Klettersteigen probieren oder das 80 km lange Netz von Wanderwegen erkunden. Übernachten könnt ihr beispielsweise auf einem der vier Campingplätze am Flussufer. Im Park erwartet euch außerdem eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten von West Virginia: die New River Gorge Bridge. Bei ihrer Fertigstellung war sie nicht nur die weltweit längste Bogenbrücke, sondern auch die höchste Brücke zur Beförderung gewöhnlicher Lasten. Adrenalinjunkies sollten ihren Besuch im Oktober planen, denn der alljährliche Bridge Day ist der einzige Tag des Jahres, an dem die Brücke offiziell für Wagemutige geöffnet wird, die sich von ihr aus in die Tiefe stürzen möchten (mit dem entsprechenden Equipment, versteht sich, also packt euren Fallschirm oder eure Sicherheitsleine ein). Etwas weniger riskanten Nervenkitzel verspricht eine geführte Tour über den Laufsteg, der unterhalb der Brücke verläuft. Im Canyon Rim Visitor Center, der ersten Anlaufstelle für Parkbesucher, findet ihr Wissenswertes zu Ausstellungen sowie Karten und viele weitere wichtige Informationen. Von der Aussichtsterrasse des Centers könnt ihr schon einen ersten Blick auf die Brücke werfen, aber die allerbeste Sicht habt ihr auf den zwei Aussichtsplattformen, die unten in der Schlucht auf euch warten. So langsam neigt sich euer Roadtrip dem Ende zu. Der Interstate 64 bringt euch nach Charleston, in die Hauptstadt von West Virginia, wo ihr am West Virginia International Yeager Airport (CRW) euren Anschlussflug besteigen könnt.

Offizielle Tourismus-Website für West Virginia