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Stonewall: Der Geburtsort der modernen Bewegung für LGBT-Rechte in den USA
Rhododendrites/Wiki Commons
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  • Bundesstaaten:
    New York

Greenwich Village ist das berühmteste Künstlerviertel in New York City, New York.

Seit dem frühen 20. Jahrhundert übt die Gegend eine geradezu magische Anziehungskraft auf Künstler, Schriftsteller, Musiker, Philosophen und andere unkonventionelle, kreative Naturen aus. Hier heißt es „leben und leben lassen“ – kein Wunder also, dass Greenwich Village auch zu den frühen amerikanischen Vorreitern im Kampf für die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben gehört hat. Heute erinnert daran das erst kürzlich neu ausgewiesene Stonewall National Monument.

Historischer Hintergrund

Die Anfänge der Bewegung gehen auf einen Sommerabend im Jahr 1969 zurück. Am 28. Juni trafen sich wie immer Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle im Stonewall Inn, um gemeinsam zu trinken und Kontakte zu pflegen. Dann stand plötzlich die New Yorker Polizei in der Tür. Wie schon bei mehreren Razzien zuvor wurden die Gäste aufgefordert, sich auszuweisen und auf geschlechtsgerechte Kleidung überprüfen zu lassen. Gästen, die der Anordnung nicht nachkamen, wurde Haft angedroht.

An diesem Sommerabend aber setzten sich viele Männer und Frauen gegen die Diskriminierung und Schikane zur Wehr. Laut Aussage vieler Beobachter wurde die lesbische Künstlerin Stormé DeLarverie als Erste gegen einen Polizisten handgreiflich. Es folgten mehrtägige Krawalle und Demonstrationen, bei denen Tausende New Yorker gegen die systematische Verfolgung von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen auf die Straße gingen.

Ähnliche Proteste und Aufstände hatte es zuvor schon in Philadelphia, Los Angeles und verschiedenen anderen Städten gegeben. Anders als dort führte der Vorfall im Stonewall aber dazu, dass die LGBT-Community nun zum ersten Mal geeint für sexuelle und geschlechtliche Gleichberechtigung eintrat.

Das Stonewall National Monument umfasst auch den direkt gegenüber vom Stonewall Inn gelegenen Christopher Park und den angrenzenden Straßenblock der Christopher Street.

Das Stonewall National Monument umfasst auch den direkt gegenüber vom Stonewall Inn gelegenen Christopher Park und den angrenzenden Straßenblock der Christopher Street.
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Beyond My Ken/Wiki Commons

Besuch am Stonewall National Monument

Bei einem Spaziergang in der Christopher Street ist noch heute ein Hauch der denkwürdigen Ereignisse zu spüren. Auch das zweistöckige – und inzwischen deutlich vergrößerte – Stonewall Inn wird noch immer als Bar und Veranstaltungsort betrieben. Neben einer nächtlichen Happy Hour gibt es einen Billardtisch sowie regelmäßige Partys und Live-Shows für die LGBT-Community und alle anderen Besucher.

Das Stonewall Inn und die Christopher Street galten bereits seit Jahren als LGBT-Treffpunkt und Gedenkort. Im Juni 2016 wurde der Bezirk nun offiziell als neuestes U.S. National Monument ausgewiesen.

US-Präsident Barack Obama würdigte damit die historische Bedeutung der Kneipe. Das National Monument schließt auch den Christopher Park auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein, in dem seit 1992 die Statuen „Gay Liberation“ von George Segal stehen. Die Enthüllung des ersten Nationalmonuments für die Rechte der LGBT-Community fand am 26. Juni 2016 statt – genau ein Jahr nach der landesweiten Legalisierung gleichgeschlechtlicher Ehen durch den Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten.

Durch die Ausweisung als National Monument ist gewährleistet, dass dieses Kapitel in der Geschichte der LGBT-Community auch für kommende Generationen bewahrt und geschützt bleibt. Zudem können Besucher aus aller Welt hier mehr über den Hintergrund dieser historischen Stätte erfahren und die erzielten Fortschritte würdigen.

„Wir verstehen uns als Hüter der Geschichte“, so Stacy Lentz, die seit 2006 Miteigentümerin des Stonewall Inns ist. „Wir tun unser Bestes, um [das Stonewall] zu einem Ort für die gesamte Community zu machen, so wie es das auch 1969 gewesen ist. Das Ambiente war damals zwar etwas schäbig – trotzdem war es ein Treffpunkt für die Gemeinde und das wollen wir so weiterführen.“

Im Christopher Park, der Teil des Stonewall National Monuments ist, stehen seit 1992 die von George Segal kreierten Statuen mit dem Titel „Gay Liberation“.

Im Christopher Park, der Teil des Stonewall National Monuments ist, stehen seit 1992 die von George Segal kreierten Statuen mit dem Titel „Gay Liberation“.
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