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Shofuso Japanese House and Garden
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  • Bundesstaaten:
    Pennsylvania

Eine beschauliche japanische Oase innerhalb der Stadtgrenzen Philadelphias

Nur wenige Schritte vom Ufer des Schuylkill Rivers fühlt ihr euch geradewegs ins Land der aufgehenden Sonne versetzt. Dass das traditionelle Gartenhaus nicht von Anfang an in Philadelphia stand, ist vermutlich keine große Überraschung. Erstaunlicher dürfte vielleicht sein, dass es schon 80 Jahre vor seiner Erbauung den ersten japanischen Garten in der Region gab.

Das Shofuso Japanese House befindet sich im Fairmount Park und liegt neben dem ältesten japanischen Garten der USA, der anlässlich der Weltausstellung 1876 angelegt wurde. Später kam das Tor eines buddhistischen Tempels aus dem 14. Jahrhundert hinzu, das 1904 bei der Weltausstellung in St. Louis präsentiert und im Jahr darauf nach Philadelphia verlegt wurde.

Diese damals als „japanische Pagode“ bezeichnete Attraktion fiel 1955 einem Feuer zum Opfer. So tragisch der Verlust auch war – er schuf Platz für ein einzigartiges japanisches Gartenhaus, für das gerade dringend ein neuer Standort gesucht wurde.

Shofuso („Villa der Kiefernbrisen“) war 1953 in Nagoya für die Ausstellung „Haus im Garten“ des Museums of Modern Art entworfen worden. 1954 wurde es als Geschenk des japanischen Volks zur Würdigung der guten Beziehungen beider Länder nach dem Krieg und zur Förderung des kulturellen Austauschs nach New York verlegt, wo es zwei Jahre lang den Innenhof des MoMA zierte.

Ort der kulturellen Begegnung

Nach dem Ende der Ausstellung zog das Haus in den japanischen Garten in Philadelphia um, der plötzlich Bedarf an einem neuen Bauwerk hatte. Am 19. Oktober 1958 wurde Shofuso in Philadelphia der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im selben Jahr wurden auch die umliegenden Gärten neu gestaltet und auf den Neuzugang abgestimmt.

Das Design des Hauses ist dem Gästehaus eines Tempels aus dem frühen 17. Jahrhundert nachempfunden und lehnt sich mit Blick auf die zentralen Details und die klassischen Proportionen am architektonischen Shoin-Stil an. Das Gebäude selbst umfasst ein Teezimmer, ein Bad, eine Küche und ein Dach aus der Rinde der Hinoki-Scheinzypresse (für das eine Sondergenehmigung der japanischen Forstbehörde erforderlich war). Die Gärten weisen traditionelle Elemente wie einen Koi-Teich, einen Teegarten, eine Insel und einen ummauerten Garten auf.

Das Haus und die Gärten wurden 1976 zum Anlass des 200-jährigen Bestehens umfassend renoviert. 2007 stiftete der namhafte Nihonga-Künstler Hiroshi Senju 20 Wandgemälde, um die in den 1970ern durch Vandalismus zerstörten Originale zu ersetzen. Senju holte sich für diese Werke Inspiration durch den Shofuso-Wasserfall. Die daraus resultierende dekorative Kunst ist bis heute die einzige ihrer Art außerhalb Japans, die auf diese Art und Weise Moderne und Tradition verbindet.

Zu beachten: Im Garten müssen Schuhe getragen werden, das Haus selbst darf dagegen nur in Socken oder Strümpfen betreten werden. Auf Wunsch bekommt ihr auch Fischfutter für die Kois.

Gut zu wissen

Die Parkplätze können kostenlos genutzt werden. Von der Innenstadt erreicht ihr den Park bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Philly Phlash) oder einem Fahrrad des Bikeshare-Programms IndieGo. Eine Wegbeschreibung sowie Informationen zu den Öffnungszeiten und Eintrittspreisen findet ihr auf der offiziellen Website.

Für Atlas Obscura erstellte Originalinhalte

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