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Einheimische in Chicago, Illinois
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Willkommen in Chicago, Illinois

Viele Städte haben ein Theaterviertel, in Chicago dagegen erstreckt sich die Theaterszene über das gesamte Stadtgebiet. Das Angebot reicht von Hunderten kleiner Laientheater in Läden und Kirchen über prächtige alte Paläste im Art-déco-Stil bis hin zu avantgardistischen Theaterkellern und eleganten, modernen Bühnen. Die auch „Second City“ genannte Stadt Chicago ist ein pulsierendes Zentrum für Aktionskunst. Ob experimenteller Tanz oder „Footwork“, Oper oder Hip Hop, traditionelle Jazzkneipen oder geheime Indie-Rockclubs, in dieser Stadt kommt garantiert keine Langeweile auf. Und die kulinarische Szene kann sich ebenfalls sehen lassen! Wir haben die Einheimischen zu ihren besten Tipps für Besucher befragt. Hier sind ihre Vorschläge:

Von oben nach unten

Im Fine Arts Building, der ältesten Künstlerkolonie der Stadt, können Besucher jeden Nachmittag einen Blick in die offenen Ateliers werfen. Das 1885 errichtete Jugendstilgebäude, in dem ursprünglich die Studebaker Company ihren Sitz hatte, ist selbst schon ein Kunstwerk. Es liegt nur einen Häuserblock vom Art Institute entfernt, gleich gegenüber dem wunderschönen Grant Park. Die Räumlichkeiten werden vielfältig genutzt: Hier befinden sich Ateliers, Plattenläden, Yogastudios, Opernproberäume, Geigenwerkstätten und vieles mehr. Die Einheimischen empfehlen, mit einem der handbetriebenen Originalaufzüge des Gebäudes zum Penthouse im 10. Stock hinaufzufahren und von dort zu Fuß die einzelnen Stockwerke zu erkunden.

Einheimischer im Fine Arts Building in Chicago, Illinois
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Bühne frei

Das Chicago Danztheatre Ensemble, das in der Ebenezer Lutheran Church im historischen schwedischen Stadtviertel Andersonville „Auftritte mit einem guten Zweck“ präsentiert, ist eine bei den Einheimischen beliebte Laienspielgruppe. Tanzaufführungen mit dem gewissen Etwas – und spärlicher Bekleidung – wie Burlesque und die männliche Variante Boylesque erfreuen sich in Chicago wieder großer Beliebtheit. Eine angesagte Adresse hierfür ist das „Naughty Little Cabaret“ im The Original Mother’s, einer klassischen Singlebar mit einem Tanzkeller. In der populären Green Mill Lounge, mittlerweile eine Institution in Uptown, stehen Jazz, Poetry Slam und der satirische Wochenrückblick „Live Magazine“ auf dem Programm. Insidertipp: Ein besonderes Highlight erwartet euch an Sonntagabenden, wenn Marc Smith, der Begründer der Slam-Poetry-Bewegung, mit auf der Bühne steht. Sobald sein Name genannt wird, ruft das Publikum: „So What!“ Der Grund? Weil es „das Ego verstummen lässt, um zur wahren Kunst zu gelangen“. Also, macht mit und helft diesem Künstler.

Jazzmusiker in einer Lounge in Chicago
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Essen für die Seele

Manchmal ist es ratsam, sich auf eine Sache zu beschränken, diese dafür aber umso besser zu machen. Das Erfolgsrezept von Cheesie’s, einem Restaurant für Käsesandwiches – und zwar nur für Käsesandwiches. Es ist bis 5 Uhr morgens geöffnet und bietet Käsesandwiches in einem Dutzend Varianten an. Besonders nach hektischen Tagen oder durchfeierten Partynächten lässt es sich hier in gemütlicher Atmosphäre entspannen. Gegen den Heißhunger hilft am besten ein „Frenchie“ – ein mit American Cheese, Mozzarella, Cheddarsauce, Pommes frites, gebratenem Speck und Schnittlauch belegtes Sauerteigsandwich, zu dem auch noch Sour Cream zum Dippen serviert wird. Den Einheimischen zufolge repräsentieren alle Speisen bei Cheesie’s den typischen Geschmack des Mittleren Westens. Konkret bedeutet das: „Hier achtet keiner auf Kalorien, solange es schmeckt.“ Ein anderer Klassiker in Chicago wird im Portillo’s angeboten: eine gegrillte Krakauer auf Maxwell Street-Art mit gegrillten Zwiebeln und Senf. Probiert dazu den Chocolate Cake Shake, ein cremiger Schokoshake, in den ein Stück Schokokuchen gemixt wird – Schokoladenglück pur.

Hot Dog auf Chicago-Art
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Kulinarische Highlights

Die Küche des Mittleren Westen ist in der Regel eher für reichhaltige Fleisch- und Käsegerichte bekannt, die für Hüftgold sorgen können. Im Girl And The Goat im Stadtteil Near West Side stehen dagegen ungewöhnliche Zutaten wie Entenzunge, Schweinebäckchen und Lammrippchen auf der Speisekarte. Trotz des Prinzips, alle Teile der Tiere zu verarbeiten, sind die Speisen hier leicht und differenziert. Begleitet werden sie von eleganten Gemüsebeilagen wie geröstetem Blumenkohl mit marinierten Paprikastücken, Pinienkernen und Minze oder frittiertem Chaat (ein würziger indischer Snack) mit Kichererbsen und Karottenhummus. Das dazugehörige Restaurant Little Goat bietet die gleiche Mischung aus multikulturellen Einflüssen, aber im Bistro-Ambiente und mit Schwerpunkt auf Comfort Food wie Sloppy Joes aus Ziegenfleisch oder Bratkartoffeln mit Schweinebauch, Koriander und einer Vinaigrette aus Fischsauce. Favoriten bei den Einheimischen sind die Shrimp and Grits nach Südstaatenart und der fantastische Schweinebauch Benedict. Auch Weinliebhaber kommen in der Stadt auf ihre Kosten. Edle Tropfen gibt es in Webster’s Wine Bar, wo gleich 400 Sorten zur Auswahl stehen. Abgerundet wird das Ganze von einer Terrasse und einem mediterranen Speisenangebot wie Steak tartare, Muscheln und Pommes frites, Charcuterie und Käse.

Webster’s Wine Bar
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Musik und Tanz an jeder Straßenecke

Ein einzigartiges kulturelles Phänomen aus Chicago ist der sogenannte „Footwork“, ein Tanzstil, den Einheimische als „den schnellsten Tanz, den ihr je gesehen habt“ beschreiben. Dieser Freestyle-Streetdance sieht aus, als wäre er choreografiert, ist er aber nicht. Wer Footwork außerhalb seines „natürlichen Lebensraums“ (die Straße) erleben möchte, hat dazu im Primary die Gelegenheit. In diesem Club können Besucher die ganze Nacht lang neben Footwork-Profis tanzen.

Footwork in Chicago, Illinois
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Junge Talente

Chicago hat eine lebhafte Musikszene, insbesondere, wenn man kleine Bands und weniger bekannte Künstler erleben möchte, ehe sie den großen Durchbruch schaffen. Im Norden der Stadt treten Newcomer in der Lincoln Hall auf, einem über hundert Jahre alten ehemaligen Kino, vor dem das FBI im Jahr 1934 den berüchtigten Gangster John Dillinger erschoss. Eröffnet wurde die Konzerthalle für 500 Zuschauer von den ehemaligen Betreibern des Schubas, einer populären Bühne in einer alten Schlitz-Bierfabrik, wo bekannte Bands wie Dave Matthews, Modest Mouse, Feist und My Morning Jacket ihre ersten Auftritte erlebten. Abendliche Unterhaltung der anderen Art bietet das Emporium, das gleichzeitig Bierbar, Bühne für Indie-Musiker und Spielhalle ist. Livekonzerte sind billig oder gratis, die Bierkarte ist lang und abwechslungsreich und die Spiele versetzen die Gäste wieder in ihre Kindheit zurück.

Lincoln Hall
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Whiskey und mehr

Tief im Herzen eines der angesagtesten Viertel Chicagos, dem Logan Square, befindet sich das The Longman and Eagle, eine Mischung aus Gastropub, Whiskey-Lounge (mit über 400 seltenen Flaschen) und altmodischem Gasthaus mit sechs Zimmern, in denen sich der Whiskey-Rausch vom Vorabend bequem ausschlafen lässt. Von der schier unglaublich langen Whiskey-Karte serviert die Bar gut drei Dutzend Sorten für nur 3 USD pro Glas. Wer weniger Prozente bevorzugt, kann die 3 Dollar auch in eine Büchse Old Style investieren, das beliebteste Billigbier in Chicago. Die Einheimischen empfehlen den Bacon Cheeseburger, den exzellenten Old Fashioned und die Gesellschaft: „Die Bar ist ein idealer Ort, wenn man allein unterwegs ist und am Tresen ein Gespräch anfangen möchte.“

Barkeeper im Longman and Eagle
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